Das Asper Chrüz mit der Jahreszahl 1534, etwas ungelenk in einen kleinen Felsaufschluss gehauen, dürfte auf die Zeit der Reformation zurückgehen. Da es keine schriftlichen Urkunden gibt, ranken viele Legenden und Geschichten um das Asper Chrüz, wie der Historiker Linus Hüsser aus Ueken bestätigt. Eine dieser Legenden ist im Sagenbuch «Tannhuper und Leelifotzel» enthalten, das im Jahr 2008 von der Fricktalisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde herausgegeben wurde.

Heimlich katholisch geblieben

Nach einer alten Überlieferung, so heisst es dort, sollen die Einwohner von Asp (Gemeinde Densbüren) nach der Reformation noch einige Zeit dem alten Glauben treu geblieben sein. Auf Schleichwegen rund um den Strihen besuchten sie heimlich weiterhin den Gottesdienst in Herznach. Als sie ertappt wurden, verboten ihnen die Berner Herren den Gang über die damalige Landesgrenze ins vorderösterreichische Herznach. Auf dem Heimweg von ihrem letzten Kirchenbesuch ritzten die Asper das Kreuz in die Felsstufe im Gebiet Vondle.
Die Einwohner von Densbüren und Asp, die zum neuen Glauben übertraten, wurden damals der reformierten Pfarrei Bözen-Elfingen zugeteilt. Erst 1643 erhielt Densbüren eine eigene Kirche.

Für den Historiker Linus Hüsser haben die Einwohner des Weilers Benken, die zu Wölflinswil gehören, jedoch damals in Herznach kirchgenössig waren, diesen alten Hohlweg ebenfalls benützt. Laut einer anderen Legende, auf die Linus Hüsser hinweist, soll im Gebiet des Asper Chrüzes ein Einsiedler gewohnt haben. Doch auch darüber sind keine Dokumente vorhanden.

Eine kulturelle Aufgabe

Nun, wie dem auch sei, der heute 70-jährige Oskar Schmid, im Dorf als «euse Oski» bekannt, hat seit seinem 7. Lebensjahr eine enge Beziehung zum Asper Chrüz. «Ich durfte damals mit meinem Vater auf die Jagd und er machte mich auf dieses unscheinbare Kreuz in der Felsstufe aufmerksam.» Alljährlich auf der Jagd sei man dort vorbei und habe das Laub entfernt, erinnert sich Oski Schmid. So fühle er sich auch heute noch verpflichtet und betrachte es als eine kulturelle Aufgabe, zu diesem Kreuz Sorge zu tragen, um es der Nachwelt zu erhalten.

Jetzt hat Oski Schmid wieder einmal das Gebüsch zurückgeschnitten, den Fels mit Kreuz und Jahreszahl gereinigt und diese mit roter Farbe nachgezogen. «Farbreste zeigen, dass dies vor mir bereits einmal jemand so gemacht hat», sagt Schmid. Schon vor Jahren hat er aus eigener Initiative die Felsstufe zudem mit einer kleinen Tafel «Asper Kreuz» gekennzeichnet. «Ich bin sowohl an der Geschichte des Staffeleggtals als auch der unserer Vorfahren sehr interessiert», begründet er seine Aktivität und fügt bei: «Wenn ich es nicht mache, würde es ja wohl niemand machen.»